FAQs

Wie unterscheiden sich Lamas von Alpakas?
Lamas und Alpakas stammen aus den südamerikanischen Anden. Sie gehören zur Gattung der Neuweltkameliden. Im Gegensatz zu den Altweltkamelen haben Lamas und Alpakas keinen Höcker und auch keine Schwielen am Brustbein. Wie Altweltkamele haben Lamas und Alpakas an den Füßen Sohlenpolster, und ihre Oberlippe ist gespalten und sehr beweglich. Neuweltkamele werden mit ca. 20-25 Jahren relativ alt.

Lama

Das Lama stammt vom Guanako ab. Lamas erreichen eine Schulterhöhe von 110 bis 130 cm, manchmal sogar auch bis 140 cm und ein Gewicht von 120 bis 150 kg.
Bereits ab dem 3. Jahrtausend v. Chr. wurden sie von den Andenvölkern domestiziert und vor allem als Lasttiere genutzt.
Vom Typ her unterscheidet man das „Classic“ Lama vom „Wooly“. Das Classic Lama hat einen im Vergleich langgestreckten Körper und ist nur schwach bewollt. Kopf und Beine sind meist kaum bewollt. Das Wooly Lama dagegen ist kompakter gebaut. Der Schädel ist gedrungener und kantiger, die Beine sind kräftiger als beim Classic. Das Wooly Lama ist am gesamten Körper dichter und oft lockiger behaart.

Alpaka

Alpakas gehören genau wie die Lamas zu den Neuweltkamelen, allerdings stammen sie vom Vikunja ab, sind etwas kleiner und deutlich leichter als Lamas. Die Schulterhöhe eines Alpakas beträgt etwa 80 bis 100 cm. Am leichtesten lassen sie sich vom Lama anhand der Ohrform unterscheiden. Alpakas haben speerförmige, während Lamas bananenförmige Ohren haben.
Bereits die Inkas schätzten das Alpaka wegen seiner feinen Wolle, so war es auch Herrscherfamilien vorbehalten, Textilien aus Alpakawolle zu tragen. Als dann die Spanier Südamerika eroberten, wurde das Alpaka durch Schafzucht verdrängt und verschwand fast völlig.

Was kann man mit Lamas machen?
Lamas sind optimale Tiere zur Freihaltung von Grünflächen auch in unwegsamem Gelände. Das wir jedoch ihrem potenzial längst nicht gerecht. Die Einsatzgebiete von Lamas sind vielfältig. Sie können generell optimal zur Arbeit mit Menschen eingesetzt werden. Hier reicht das Spektrum von einfacher Arbeit mit dem Tier um sich zu erden über gemeinsame Übungen mit dem Lama zum absolvieren von Hindernisoacouren mit dem Effekt der Reflektion und Verbesserung der eigenen Körpersprache. Die Tiere sind in ihrem Verhalten wie ein Spiegel unserer meist unbewussten Körpersprache. Die Arbeit mit ihnen lässt uns diese bewusster wahrnehmen und im Optimalfall verbessern. Dies wird gerne zur Aus- und Fortbildung von Führungskräften genutzt.
Kleine Spaziergänge, Wanderungen bis hin zu mehrtägigen Trekkingtouren mit ihnen machen Spaß, tragen zur Entspannung, aktiveren Wahrnehmung unserer Umwelt und somit auch zu einem verbesserten Wohlbefinden bei. Auch die Ausstrahlung und die natürliche höfliche Distanz der Neuweltkameliden kann man sich für Therapiezwecke mit älteren wie auch jungen Menschen zu Nutzen machen.
Außerdem bildet jede Aktivität die wir mit anderen Menschen und Lamas gemeinsam durchführen auch eine Basis für gemeinsame Gesprächsthemen und gemeinschaftliche Erfolgserlebnise die entstehen, wenn man zum Beispiel ein Hindernis gemeinsam überwunden hat. Sie werden daher auch gerne in Rahmen von Teambuilding Events genutzt .
Lamas kann man auch als Reittiere für Kinder oder als Kutschtiere ausbilden hierzu sie nachfolgende Punkte.

Wer sind die Vorfahren der Lamas und Alpakas?

Vikunja

Vikunjas leben heute noch wild in den Weiten der Anden in Höhen zwischen 3500 und 5500 Metern und sind deutlich seltener als Alpakas. Seine Kopfrumpflänge beträgt 150 Zentimeter, die Schulterhöhe 100 Zentimeter, das Gewicht 50 Kilogramm. Es ist oberseits hellbraun und unterseits weißlich. Die wildlebenden Vikunjas werden von den einheimischen Menschen alle zwei Jahre gefangen und geschoren. Es ist die feinste und teuerste Faser der Welt.

Guanako

Das Guanako ist ebenfalls eine wildlebende Art und wird nach neuesten Erkenntnissen als der Vorfahr und die Wildart des Lamas angesehen. Es lebt vor allem im westlichen und südlichen Südamerika. Guanakos erreichen eine Kopfrumpflänge von 120 bis 220 Zentimetern, eine Schulterhöhe von 120 Zentimetern und ein Gewicht von 100 bis 120 Kilogramm. Das Fell ist wollig und dicht; seine Farbe ist oberseits hellbraun und unterseits weiß, das Gesicht ist oft schwarz gefärbt.

Wie sind Lamas zu halten?
Weidefläche:
Neuweltkameliden, die älter als sechs Monate sind, sollten mindestens 1000 m² Fläche für die ersten beiden Tiere und 100m² für jedes weitere Tier angeboten werden.

Neuweltkameliden können das ganze Jahr über draußen gehalten werden. Wenn keine natürlichen Schutzräume auf einer Weide vorhanden sind, sollte den Tieren ein zugfreier, wetterfester Unterstand frei zugänglich sein.

Stall:
Die Stallmindestgröße beträgt 4m²
Tiere die älter als sechs Monate sind, benötigen 2m²/Tier, Fohlen unter sechs Monaten 1m²/Tier.

Funktionsfähige Tränke- und Futtereinrichtungen für die ganzjährige Außenhaltung müssen in ausreichender Zahl vorhanden sein. Tränkebecken mit Druckklappen sind ungeeignet.

Weideeinzäunung:
Als Optimale Weideumzäunung hat sich Wildzaun oder ähnliches erwiesen. Vorallem für Lamas bietet auch ein Stromzaun mit mindestens 3 Stromlitzen einen ausreichenden Schutz. Bei Alpakas sind Stromzäune oft wegen der stärkeren Bewollung nicht von Vorteil.

Es wird eine Mindestzaunhöhe von 100 cm für Alpakas und 140 cm für Lamas empfohlen.
Da die Umzäunung mittlerweile jedoch nicht mehr nur die Tiere vor dem „Ausbruch“ schützen muss, sondern auch andere Tiere oder Menschen vor dem „Einbruch“, sollte im Zweifel lieber immer ein höherer und stabilerer Zaun, vorallem für die äußere Umzäunung gewählt werden. Für innere Abteilungen z. B. von einzelnen Weideflächen, kann dann auch ein Zaun einer leichteren Bauweise gewählt werden.
Als Umzäunung ist Stacheldraht ist auf Grund des hohen Verletzungsrisikos ungeeignet. Die Verwendung von Stacheldraht gilt als Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.

Die spucken doch?
Alpakas und Lamas können wie alle Kameliden spucken. Allerdings spucken artgerecht aufgewachsene Lamas und Alpakas nicht gezielt auf Menschen. Das würden sie nur tun wenn sie sich starkt bedroht fühlen oder misshandelt werden. Ansonsten spucken Neuweltkameliden nur unter Artgenossen zur Klärung der Rangordnung, und aus „Futterneid“ – wer da allerdings dazwischen gerät kann auch mal einen grünen „Streifschuss abbekommen.

Anders verhält es sich leider oft mit Lamas und Alpakas, die in einem Zoo oder in einem Zirkus gehalten werden. Diese wachsen sehr häufig nicht artgerecht auf, werden aus der Hand gefüttert und stehen oft unter Stress. Dadurch entstehen häufig sogenannten „Fehlprägungen“. Fehlgeprägte Lamas und Alpakas sehen den Menschen als seinen Artgenossen und spucken diesen daher ebenso an.

Lamas, die artgerecht aufwachsen und gehalten werden, spucken Menschen nicht an. Unsere Schwarzwaldlamas sind Menschen gegenüber stets freundlich entspannt und aufgeschlossen.

Übrigens ist Lamaspucke nicht gefährlich, sie besteht lediglich aus mehr oder weniger Mageninhalt, jenachdem wie ernst es das Tier meint. Es stinkt allerdings recht penetrant.

Kann man Lamas reiten?
Theoretisch können Lamas von kleineren Kinder geritten werden, immerhin können trainierte Lamas schon mal ca. 20-40 kg tragen. Allerdings sind Lamas wie auch ihre großen Verwandten die Kamele „Passgänger“. Das heißt sie heben beim gehen, beide Beine auf der selben Seite an. Das verursacht einen recht schaukeligen Gang – Kamele werden daher auch Wüstenschiffe genannt. Zudem erhöht ein Reiter den Schwerpunkt des Tieres, denn normalerweise werden Lasten seitlich am Sattel getragen. Auch das wirkt sich auf die Laufstabilität aus.
Wer allerdings Spaß daran findet, kann sein Lama problemlos zum Reittiert auszubilden.
Das gleiche gilt übrigens für das ziehen von Kutschen, hierzu gibt es aus den USA diverse Zug Geschirre zu erwerben. Mit einer passenden kleinen und leichten Kutsche lässt sich dann ein Lama ähnlich wie ein Pferd zum Kutschtier ausbilden.
Wir haben dies allerdings nie probiert, da wir mehr Freude an der Bewegung mit den Lamas, als auf oder von ihm gezogen haben.

Kann man Lamas melken?
Lamas wurden nie als Milchtiere gezüchtet. Ihre Milchproduktion ist daher nur so ausgelegt, dass sie das eigene Fohlen damit ernähren können.

Warum sind Lamas die besseren Alpakas?
Alpakas wurden über viele tausend Jahre vorwiegend als Wolllieferanten gezüchtet. Bei ihnen spielten leider oftmals weder Körperbau noch Charakter eine große Rolle, denn sie leben das ganze Jahr auf den Weiden und werden nur einmal im Jahr für die Schur zusammengetrieben. Deswegen kann man mit Alpakas zwar auch spazieren gehen, aber viele Alpakas sind von Spaziergängen nicht so begeistert und freudig dabei wie ihre großen Geschwister, die Lamas. Manchmal kann man bei Spaziergängen mit Alpakas beobachten, dass sich ein Alpaka einfach störrisch hinsetzt und nicht mehr weiterlaufen möchte. Das trifft aber natürlich nicht auf alle Alpakas zu.

Ganz besonders lieben Lamas Kinder. Nicht umsonst werden Lamas oft als „Therapietiere“ bei Menschen mit psychischen Erkrankungen oder mit Stresssymptomen und Burnout eingesetzt. Obwohl sie größer als Alpakas sind, gewinnen Lamas blitzschnell das Vertrauen der Kinder. Denn sie besitzen ein sanftes Wesen und nähern sich Kindern vorsichtig und gleichzeitig neugierig. Kinder merken sehr schnell, dass sie keine Angst vor einem Lama haben müssen. Es ist so ein bisschen wie bei Hunden: Oft sind die größeren Hunde sanftmütiger als die kleinen Hunde.