Lamas gehören wie auch Alpakas, zur Gruppe der Neuweltkameliden.
Sie stammen aus den Hochlagen Südamerikas. Dort leben auch heute noch ihre Vorfahren, die Vicunjas und Guanakos in freier Wildbahn.
Lamas und Alpakas gehören zur Familie der Wiederkäuer und Schwielensohler.
Sie haben keine Hufe wie Pferde oder Klauen wie Schafe, sondern weiche Schwielen Sohlen und jeweils zwei Zehnägeln. Durch diese weichen Füsse, sind die Tiere sehr trittsicher und verursachen kaum Schäden auf Weideflächen. Da sie zudem auch gerne Dornen und geäst fressen, werden sie sehr erfolgreich zur Pflege auch schwer zu bewirtschaftender Grünflächen eingesetzt.
Alpakas wurden auf feine Wollqualität hin selektiert, Lamas werden auch heute noch von den Einheimischen als Tragtiere verwendet.
Alpakas sind kleiner als Lamas , haben aber wesentlich mehr Wolle, auch Vlies genannt.
Heutzutage gibt es aber auch schon sog. Woolly-Lamas, die durch Einkreuzung von Alpakas entstanden sind. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um Lamas mit sehr starker Bewollung.
Daneben gibt es noch die sog. Classic-Lamas. Sie sind mit ca. 1,30m Stockmass die grössten Lamas und können bis 150 kg schwer werden. Sie können auch die meiste Last tragen, bis max. 40 kg.
Ein mal im Jahr müssen Lamas und Alpakas zum Schutz vor Überhitzung geschoren werden. Bei Lamas genügt auch eine teilweise Schur an Bauch und Rücken.
Lamas und Alpakas sind sehr genügsame Tiere. Als Vorgabe gilt, 1.000 qm pro Tier, für jedes weitere 100 qm. Dies stellt allerdings nur eine Mindestanforderung, dar. Bei einem größeren Platzangebot blühen die Tiere durch fröhliches herumspringen deutlich mehr auf. Da es sich um Herdentiere handelt, sind immer mindestens zwei Lamas oder Alpakas gemeinsam zu halten. Lamas und Alpkas können problemlos miteinander gehalten werden, auch die Vergesellschaftung mit anderen Tierarten wie Schafe, Ziegen, Pferde, Hühnern ist meist problemlos möglich, wenn auch nicht die bevorzugte Haltungsform. Ein Tier einer anderen Tierart stellt jedoch kein Herdenersatz dar.
Als Schutz vor Sonnenhitze und schlechtem Wetter reicht ein einfacher Unterstand aus, die Tiere sollten aber jederzeit Zugang zu ihrer Weide haben.
Zusätzlich zum Gras der Weide muss den Tieren immer genügend gutes Heu und sauberes Wasser zur Verfügung stehen. Kraftfutter, trockenes Brot, Äpfel oder Ähnliches brauchen sie nicht, es würde ihnen sogar eher schaden.
Die Erde in ihrer südamerikanischen Heimat enthält sehr viele Mineralien welche die Tiere benötigen und dort durch die Nahrung aufnehmen. Auf dem Europäischen Kontinent sind diese Mineralien jedoch nicht in ausreichender Menge vorhanden. Sie müssen daher unbedingt als Mineralfutter zugefüttert werden.
Um Lamas und Alpakas gesund zu halten um lange Freude mit ihnen zu haben, ist regelmässige Herdenpflege vorausgesetzt. Diese umfasst regelmäßiges Zehnägel schneiden, Zähne kontrollieren, scheren, entwurmen und ggfs. impfen. Korrekt ausgebildete Tiere nehmen diese Pflegemaßnahmen zwar recht problemlos hin – es entsteht dennoch ein gewisser zeitlicher und finanzieller Aufwand! Auch sollten die Tiere den Umgang mit Menschen gewöhnt sein, um diese Verrichtungen so schonend wie möglich für die Tiere zu gestalten.
Die Lebenserwartung von Neuweltkamelieden liegt bei etwa 20-25 Jahren. Hengste sind mit ca. 2 Jahren geschlechtsreif, Stuten schon etwas eher. Ein Zuchteinsatz der Stuten sollte erst mit ca. 2 Jahren erfolgen bzw. wenn sie 2/3 ihres endgültigen Körpergewichts (etwa das Gewicht der Mutter) erreicht haben.
Ungefähr 11-12 Monaten nach dem decken, bringen Stuten idealerweise im Frühjahr ein Fohlen, „Cria“ genannt, zur Welt. Die Geburten laufen meistens problemlos, auf Komplikationen sollte man jedoch immer vorbereitet sein. Mehrlingsgeburten kommen nur sehr selten vor.
Und Spucken können sie natürlich auch!
Allerdings spucken artgerecht aufgewachsene Lamas und Alpakas nicht gezielt auf Menschen. Das würden sie nur tun wenn sie sich starkt bedroht fühlen oder misshandelt werden. Ansonsten spucken Neuweltkameliden nur unter Artgenossen zur Klärung der Rangordnung, und aus „Futterneid“ – wer da allerdings dazwischen gerät kann auch mal einen grünen „Streifschuss abbekommen.
Noch mehr Infos gibt es unter den FAQs